H-CoTec UG
Unter der Bezeichnung H-CoTec UG existiert ein Zusammenschluss mehrerer Ingenieurbüros u.a. mit meinem, zum Vertrieb von Gartenbaubedarf und Erfindungen. Dafür die Seite hat einen ebay-Shop und einen eigenen Internet-Shop. Bei letzterem sind viele Artikel zum Gartenbau wie Insektenschutznetze und abbaubare Mulchfolie, momentan vor allem Pflanzenschutzmittel unter dem Baumarkt- oder ebaypreis zu erhalten.
Gehölze können auf Anfrage im Großraum Dresden günstiger als im Baumarkt und aus hiesigen Baumschulen eingekauft werden.
Langfristig sollen dort Erfindungen, wie das Zimmergewächshaussystem an dem wir arbeiten, angeboten werden.
Vorträge seit 2014
Die Vorträge von mir die bisher seit 2014 gehalten wurden:
weniger Arbeit mehr Ertrag - Arbeitseinsparungen durch Mulchen, Bewässern und bestimmte Pflegearbeiten bei gleich bleibenden oder steigendem Ertrag
Pflanzenschutz - die meisten Krankheiten, Pflanzenschädlinge und abiotischen Schäden außer Wildkräutern für verschieden Hauptkulturen
Giftpflanzen - die wichtigsten Giftpflanzen mit Vergiftungs-Symptomen und Geschmack, enthält auch zwei gefährliche, aber ungiftige Pflanzen: Ambrosia und Waldmeister
Neophyten und Pflanzen die Schaderreger tragen - für die Umwelt und den Menschen gefährliche Neophyten, sowie solche die von den Umweltämtern auf entsprechenden Listen geführt werden. Zusätzlich Pflanzen die wichtige Wirte für Schaderreger sind, wie niedrige Wacholder für den Birnengitterrost.
Die Links führen zu den Vorträgen als pdf.
Frühjahrsschnitt Steinobst
Durch Versuche im letzten und vorletzten Jahr in der pillnitzer Versuchsobstanlage hat sich etwas neues beim Schnitt von Kirschen ergeben:
Der Schnitt wurde im Frühjahr kurz vor dem Aufplatzen der geschwollenen Knospen durchgeführt, also zum klassischen Zeitpunkt von Pfirsisch- und Aprikosenschnitt. Der danach erfolgte Neuaustrieb war schwach und blieb auch das ganze folgende Jahr gering.
Anscheinend eignet sich dieser Zeitpunkt die Bäume zu beruhigen, da mit den Knospen viele Resevestoffe entfernt werden.
Es wird angenommen das, dies auch bei Pflaumen und Kernobst fuktioniert.
Damit werden Ergebnisse anderer Versuchsanstalten bestätigt.
Neue und seltene Obstgehölze für Gärten und Kleingärten
Es gibt immer mehr neue und alte wiederentdeckte Obstsorten zu kaufen. Oft fehlen aber genauere Beschreibungen zum Wuchs, zu Größe, zu Eigenschaften und Verwendung. Häufig werden diese Gehölze als Wildobst bezeichnet, obwohl es Kulturobst ist.
Wildobst sind alle Gehölze mit essbaren Früchten, die nicht gewerblich angebaut werden und nicht züchterich bearbeitet sind.
Diese (Wild-)Obstgehölzliste enthält eine Auswahl an Wild- und Kulturobst für solche, die sich nach neuen Ideen umsehen und Anregungen aber auch Wissen suchen.
Es sind auch Angaben zu Säulenobst, falschem Säulenobst (oft wird ein Baum von Ästen befreit und als Säule verkauft, auch wenn er gar keine Säule ist), Spalierobst und Heckenerziehung dabei.
Die Empfehlung "für Gemeinschaftsflächen" gilt für Kleingärten, da manche Bäume zu groß werden, um sie in einer 200 - 300 m² - Parzelle anzubauen. Wer einen eigenen Garten hat, kann natürlich frei entscheiden.
Heckenerziehung
Eine Hecke kann viel im Garten bewirken, sie ist nicht nur Begrenzung, Sicht- und Windschutz, sondern auch Rückzug- und Brutort für Vögel und kann annehmbare Mengen an Obst liefern, wenn die Pflanzen entsprechend gewählt sind und vorsichtige geschnitten werden.
Bei der Anlage von Hecken ist darauf zu achten, dann die Gehölze sehr eng stehen.
Die Heckenerziehung nutzt aus, dass sich die Gehölze gegenseitig behindern und so klein halten. Wenn die Pflanzabstände zu groß sind, lässt sich keine schöne Hecke erziehen, da die Gehölze sich nicht nur schlecht verzahnen, sondern auch weil sie dann schnell zu eigenständigen kräftigen Pflanzen wachsen.
Bei Hecken sollte der Pflanzabstand immer unter 0,5 m, besser unter 0,3 m liegen, um eine schöne geschlossene, kleinwüchsige Front zu erhalten. Eine zweite, auf Lücke gesetzte Reihe sorgt dafür, dass sie dichter wird und kleiner bleibt.
Regelmäßiger Schnitt ein oder zweimal im Jahr entzieht Kraft und regt den Austrieb und die Verzeigung an, so wird die Hecke dichter. Es muss immer darauf geachtet werden, dass genug Licht in die Hecke fällt, sonst verkahlt sie. Bei schlechten Lichtverhältnissen, ist es empfehlenswert sie nach oben hin zu verjüngen, damit auch Licht in die unteren Bereiche fällt.
Typische Heckengehölze wie Liguster werden freistehend 6 m hohe Sträucher. Andere wie Maulbeere, Thuja oder Hainbuche werden richtige Bäume.
Allein durch das enge Pflanzen und den regelmäßigen Schnitt, bildet sich die Heckenform.
Gefahr durch Giftpflanzen?
In letzter Zeit gibt es viel Panikmache wegen Giftpflanzen im Garten. Ein durch eine giftige Zucchini verursachter Todesfall hat das Thema noch befeuert. Dabei geht beim Beachten weniger, aber wichtiger Punkte keine nenneswerte Gefahr von Giftpflanzen im Garten aus.
Das Gift der Pflanze ist vor allem ein Abwehrmittel gegen schädliche Insekten und ähnliches, welches selten tödlich gegenüber höherne Lebewesen wie Säugetieren oder Vögel sein soll. Denn wenn alle sterben, die das Gift fressen, tritt kein Lerneffekt auf. Also geht es den meisten Tieren und Menschen danach nur so schlecht, dass sie es nicht wieder tun.
Auch werden die Samen von Giftpflanzen oft von Vögeln, Tieren und Menschen verbreitet, da wäre es für die Pflanze kontraproduktiv die Verbreiter der Samen schwer zu schädigen. Sie müssen nur in die richtigen Bahnen gelenkt werden, damit Laub und unreife Früchte in Ruhe gelassen werden, reife Früchte und Samen aber verbreitet werden.
Manche Pflanzen haben auch selektive Gifte, die Mistel zum Beispiel ist giftig für den Menschen aber ungiftig für Vögel, da sie ausschließlich von Vögeln verbreitet wird.
unbedingt beachten
Es gibt bereits einen evolutionären Lerneffekt: Bis auf wenige Ausnahmen erkennt unser Geschmackssinn giftige Stoffe in der Nahrung und ein Reflex bringt uns dazu sie auszuspucken. Leider wird aus falschen Glaubensgrundsätzen dieser Effekt abtrainiert. Immer wieder erlebe ich Menschen die ernsthaft überzeugt sind, dass Bitterstoffe gesund wären. Nein das sind sie nicht. Es sind Giftstoffe. Nicht alle wie Koffein, Nikotin oder Kokain sind für uns gedacht und lösen somit neben den Vergiftungserscheinungen auch andere Nebenwirkungen aus (die 3 Genannten sind Gifte gegen Insekten). Aber auch diese können schlimme Probleme verursachen. Beispielsweise der Tabak von 2 - 5 Zigaretten, oral verabreicht, tötet eine erwachsenen Menschen problemlos. Beim Tabak ist vor allem das Wasser in Aschenbechern sehr gefährlich, da das enthaltene Nikotin auch über die Haut aufgenommen oder von kleinen Kindern geschluckt werden kann.
Es ist sicherer bei bittererm Geschmack die Pflanzenteile nicht zu essen.
Das wichtigste ist aber Kindern diesen Reflex nicht abzutrainieren. Dadurch essen sie die meisten Giftpflanzen nicht oder spucken sie schnell aus. Auch scharfe Pflanzen wie Hahnenfuß oder extrem saure wie unreife Äpfel dürfen nicht gegessen werden. Wenn dies bewusst ist, sind nur noch wenig Gefahren im Garten vorhanden.
besonders gefährliche Giftpflanzen
1. einige Giftpflanzen der Nachtschattengewächse: Tollkirsche, Stechapfel und Engelstrompete, schwarzer Nachtschatten diese sind nicht nur sehr giftig, sie schmecken auch gut und angenehm (genauere Beschreibung ist schwer möglich). Sie sind in Gärten mit Kindern unbedingt zu meiden,
2. auch die Samen von Rhizinus sind angenehm (haselnussartig) im Geschmack und extrem giftig - ein ganzer Samen kann einen Erwachsenen umbringen, meiden Sie auch diesen, wenn Sie kinder im Garten haben.
3. Giftpflanzen, die das Gift über die gesamte Pflanze an die Luft abgeben wie Sadebaum (ein Wacholder, Juniperus sabinae), andere Wacholder (oft hat man nach der Arbeit mit diesen einen rot getupften Ausschlag) und Lebensbäume oder Kuhschelle (Pulsatilla).
4. gefährliche Giftpflanzen die bei Hautkontakt ihr Gift abgeben und nicht angefasst werden sollten. Neben der Kuhschelle (Pulsatilla) sind aucheinige Wiesenhahnenfußarten (Ranunculus), Seidelbast (Daphne) und phototoxische Pflanzen wie Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum, Syn.: Heracleum giganteum) und Weinraute (Ruta graveolens) gefährlich.
Seidelbast ist deshalb schon fast aus allen Gärten verschwunden.
Die Kuschelle sollte bei kleinen Kindern im Garten nicht oder nur in unzugänglichen Bereichen angepflanzt werden.
Auf Wiesen sollte immer ein Decke untergelegt werden, damit niemand sich in eine Giftpflanze setzt.
Der Riesenbärenklau ist immer mit Vorsicht und Volkörperschutz zu entfernen, die Haut wirft bei Kontakt nach ein paar Tagen Verspätung Blasen.
Die Weinraute wird verstärkt als Heilkraut beworben, aber auch ihr Saft kann eine Phototoxische Reaktion wie beim Riesenbärenklau auslösen und hinterlässt lebenslange Narben.
Ungiftige aber gesundheitsschädliche Pflanzen
Es gibt einige Pflanzen die starke Gesundheitsprobleme verursachen, aber nach der Giftdefinition nicht giftig sind. Das sind hauptsächlich 2 besonders gefährliche:
1. Das unscheinbare Traubenkraut (Ambrosia) gibt Pollen ab, die für alle Menschen allergen wirken, sie können Asthma-artige Reaktionen auslösen und bergen für Kinder und alte Menschen hohe Gesundheitsrisiken. Traubenkraut - besonders häufig tritt das beifußblättrige Traubenkraut auf - muss unbedingt entfernt werden.
2. Der wieder beliebte Waldmeister. Die Kaltauszüge dieser Pflanze werden zum Kochen verwendet und sind ungefährlich.
Heißauszüge oder des Pflanzenmaterial selbst sind extrem krebserregend. Leider gibt es dazu keine Studien beim Menschen, weswegen von bestimmten Gruppen die Gefahr herunter gespielt wird. Die Studien an Tieren sorgten dafür, das multiple Tumore in allen Organen auftraten, in einem Maße, dass kein Mediziner bereit war es am Menschen zu testen.
Kinder die den Geschmack mögen, essen auch Blätter und können mit Darmkrebs und anderen Krebsarten "belohnt" werden. Auf diese Pflanze ist unbedingt zu verzichten.
Finger- und Ausrollprobe
Die Bodenart zu kennen, also Sand, Schluff, Ton und ihre Zwischenarten wie Lehm oder sandiger Schluff zu unterscheiden, ist wichtig für den Anbau von Pflanzen, da sich daraus die Wasserversorgung und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, die Verfügbarkeit und Speicherung von Nährstoffen, die Bearbeitbarkeit, die Durchlüftung und Wasserableitung, der Totwasseranteil im Boden, sowie der maximal mögliche Humusgehalt (je feiner der Boden desto größer) ergibt.
Kurz gesagt, die Bodenart bestimmt die meisten Eigenschaften und die Fruchtbarkeit des Bodens, sowie welche Pflanzen sich darauf wohl fühlen. Deshalb sollte jeder Gärtner seinen Boden kennen.
Auch der Bodentyp - also ob es Schwarzerde oder Podsol wird, hängt neben der Witterung hauptsächlich von der Bodenart ab. So entsteht Schwarzerde ausschließlich auf Schluffboden ("Löss").
Bei der Finger- und Ausrollprobe (nach DIN 4220 und W. von Rheinbaben (2008), verändert durch Volker Croy 2015) versucht man den feuchten Boden zwischen den angefeuchteten Handflächen auszurollen und zu quetschen:
1. Versuch den Boden zu eine bleistiftdicken Wurst auszurollen
- ausrollbar - zu 4.
- nicht ausrollbar - zu 2.
2. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger
- bindig, haftet schwach am Finger - lehmiger Sand
- nicht bindig, nicht formbar - zu 3.
3. Zerreiben in der Handfläche
- in Fingerrillenmehlige, stumpfe Feinsubstanz sichtbar - schluffiger Sand
- keine Feinsubstanz in den Fingerrillen - Reinsand
4. Versuch den Boden zu eine halb-bleistiftdicken Wurst auszurollen
- nicht ausrollbar - zu 5.
- ausrollbar, stumpf, mehlig - zu 7.
- ausrollbar, plastisch, klebrig - zu 10.
5. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigfinger
- bindig, haftet deutlich am Finger (Sand < 46%) - zu 6.
- nicht oder schwach bindig, aber kaum Sandkörner - zu 7.
6. Beurteilen der Feinsubstanzmeng
- wenig Feinsubstanz (Sand 60 - 95 %) - toniger Sand
- viel Feinsubstanz (Sand 45 - 68 %) - stark sandiger Lehm
7. Prüfen der Körnigkeit
- Sandkörner sicht- und fühlbar - sandiger Schluff
- Sandkörner nicht oder nur schwach sicht- und fühlbar - zu 8.
8. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger (Quetschprobe)
- nicht bindig, samtartig, mehlig, reißt und bricht schnell, kaum formbar - Schluff
- schwach bindig, reißt beim Zusammenquetschen - zu 9.
9. Konsistenz prüfen
- deutlich mehlig, reißt leicht - toniger Schluff
- schwach mehlig, reißt kaum, gut formbar - schluffiger Lehm
10. Körnigkeit prüfen
- Sandkörner gut fühl- und sichtbar, rissig - sandiger Lehm
- Sandkörner nicht oder kaum fühl- und sichtbar - zu 11.
11. Versuch die Wurst zu einem Ring zu biegen
- schlecht formbar, schwach glänzende Gleitflächen bei Quetschprobe - sandiger Ton
- gut formbar - zu 12.
12. Beurteilen der Gleitfläche bei Quetschprobe
- Gleitfläche stumpf - Lehm
- Gleitfläche sehr schwach glänzend - toniger Lehm
- Gleitfläche glänzend - zu 13.
13. Prüfen zwischen den Zähnen - Vorsicht!
- knirschen - lehmiger Ton
- butterartige Konsistenz - Ton
Achtung eine Ausrollprobe kann auch zur Bestimmung der Bearbeitbarkeit bei bindigen Böden in der Landwirtschaft verwendet werden. Diese ist jedoch für die Befahrbarkeit mit schwerem Gerät gedacht (wenn der Boden zerbröckelt, wenn man ihn ausrollen oder zu einem Ball formen will ist er befahrbar) und für den Hobbygärtner nicht wichtig.
Schlämmprobe von Boden
1 - Ein durchsichtiges Schraubglas zu einem Viertel mit der Bodenprobe befüllen.
2 - Danach bis knapp unter den oberen Rand des Schraubglases vorsichtig sauberes Wasser auffüllen und einweichen lassen, ggf. etwas Spülmittel zufügen. Bei humusreichen Böden (Humusgehalt > 2 %) ist ein Aufschäumen mit Wasserstoffperoxid und späteres Aufkochen (um Wasserstoffperoxidreste zu entfernen) im Wasserbad mit anschließendem Abkühlen nötig.
3 - Das Glas mit dem Schraubdeckel verschließen und mehrfach kräftig schütteln.
4 - Das gefüllte Schraubglas auf einer festen Unterlage abstellen und warten. Die bodenartabhängige Sinkgeschwindigkeit bzw. -dauer lässt sich mit dem „Gesetzt von Stokes“ bestimmen.
5 - Beobachtung:
- Steine sinken sofort zu Boden
- Sand sinkt binnen 25 Sekunden auf den Boden.
- nach 3 Minuten und 40 Sekunden hat sich der Grobschluff, nach 38 Minuten der Mittelschluff abgesetzt
- Ton und Feinschluff setzen sich nach etwa einem Tag ab
- auf der Oberfläche des Wassers schwimmen oft organische Stoffe wie z.B. Humus
Die Schichten lassen sich nach der Zeit, aber auch nach der Körnung unterscheiden. Sand ist körnig, Schluff mehlig und Ton hat keine sichtbare Körnung.
Frühjahrsschnitt Steinobst
Durch Versuche im letzten und vorletzten Jahr in der pillnitzer Versuchsobstanlage hat sich etwas neues beim Schnitt von Kirschen ergeben:
Der Schnitt wurde im Frühjahr kurz vor dem Aufplatzen der geschwollenen Knospen durchgeführt, also zum klassischen Zeitpunkt von Pfirsisch- und Aprikosenschnitt. Der danach erfolgte Neuaustrieb war schwach und blieb auch das ganze folgende Jahr gering.
Anscheinend eignet sich dieser Zeitpunkt die Bäume zu beruhigen, da mit den Knospen viele Resevestoffe entfernt werden.
Es wird angenommen das, dies auch bei Pflaumen und Kernobst fuktioniert.
Damit werden Ergebnisse anderer Versuchsanstalten bestätigt.
Raupenleim / Leimanstrich /Obstbaumleim
Obstbaumleim (Raupenleim) ist eine praktische Alternative zu Leimringen. Der verwendete Leim ist der gleiche wie in den meisten Leimringen und weder für Mensch noch Tier giftig und ist auf Pflanzenölbasis.
Aber im Gegensatz zu Leimringen ist das Anwenden leichter, da kein klebriger Papierring umständlich am Stamm festgebunden, sondern der Leim nur erwärmt und mit dem Pinsel ausgebracht werden muss.
Auch gibt es bei grober Rinde keine Gefahr, dass der Schädling unter dem Leimring hindurch kriecht.
Allerdings ist ein von groben Rindestücken befreiter Stamm (mittels Bürste) leichter zu streichen und spart somit die verwendete Leimmenge.
Auch lässt sich Raupenleim einfacher an Rosen oder Obststräucher anbringen, um Ameisen fern zu halten und so die Besiedlung mit Läusen zu reduzieren. Denn Ameisen schützen ihre Läuse vor Nützlingen wie Marienkäfern. Um sie fern zu halten, am besten den Stamm mit Raupenleim im Frühjahr einstreichen. Wenn die dort hin geschickten Späher nicht zurückkehren (weil festgeklebt), wird die Pflanze nicht als "Weidegrund" verwendet. Eine Regelmäßige Kontrolle und ggf. Erneuerung des Leims ist unumgänglich. Machen Sie den Leimstreifen am Stamm etwas länger, dann müssen Sie weniger nachbessern.
meiden Sie Produkte kleiner Gartenbau- und Landwirtschaftsbetriebe
Ein weit verbreitete These ist, wie regionaler Lebensmittel sind - z.B. vom Gärtner auf dem Markt, desto weniger giftig sind sie. Leider ist das Gegenteil der Fall.
Denn Großmärkte und Supermärkte/Discounter verlangen nicht nur die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte, sondern strengere Regeln. Sie limitieren beispielsweise die Zahl der anzuwendenden Pflanzenschutzmittel oder reduzieren die erlaubte Konzentration aus 50 - 10 % des staatlich erlaubten Grenzwertes. So sind Großbetriebe, welche an Supermärkte liefern, gezwungen weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen als Klein- und Kleinstbetriebe.
Auch sind die Kontrollen durch Großmärkte und Supermärkte strenger und häufiger als staatliche Kontrollen. Ein kleiner konventionell wirtschaftender Betrieb wird meist einmal alle 10 Jahre kontrolliert, während Großmärkte und besonders Supermärkte mehrmals im Jahr unregelmäßig Stichproben nehmen. Beim letzten mir bekannten Stand waren die Pflanzenschutzmittelspuren bei Kaufland am geringsten, dann im Mittelfeld Aldi, Lidl (Lidl hat sich nach verheerenden Zahlen 2005 stark verbessert) und der Rest und als Schlusslichter Real und Edeka. Greenpeace veröffentlicht solche Rankings jährlich.
Leider sind nur Bio-Produkte und niederländisches Gewächshaus-Gemüse nahezu giftstofffrei. Dabei muss man beachten, dass es im Bioanbau immer öfter Betrugsskandale gibt, so dass nur noch wenige Anbauverbände, welche stark auf die Kontrollen achten, relativ sicher sind (z.B. Bioland Deutschland).
Vorsicht bei Gäa und Bio-Produkten von außerhalb von Deutschland - in vielen Ländern ist das Bestechen von Kontolleuren an der Tagesordnung und Kontrollen durch die Lebensmittelhändler erfolgen bei Bio-Lebensmitteln auf Grund einer nicht nachvollziehbaren Unschuldsvermutung noch zu selten bzw. praktisch gar nicht.
Dagegen ist die niederländische, deutsche und nordeuropäische Gemüseproduktion durch hohe Maßstäbe bei Hygiene-Management und Nützlingseinsatz recht ungefährlich, da sie niemand fälscht.
Großbetriebe können mehr in KnowHow und neue Technologien investieren und so die Pflanzenschutzanwendungen reduzieren. So ersetzen Netze das Insektizid (Pflanzenschutzmittel [PSM] gegen Insekten) und eine vernünftige Klimareglung im Gewächshaus verhindert den Einsatz von Insektiziden, Akariziden (PSM gegen Milben) und Fungiziden (PSM gegen Schad-Pilze). Auch ersetzen Mulchfolie und Hackgeräte den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide).
Sie können auch nicht einfach den Gärtner Ihres Vertrauens fragen was, ob und wie viel Pflanzenschutzmittel er spritzt, denn die Pflanzenschutzanwendung gehört zum Betriebsgeheimnis und er ist vom Gesetzgeber bevollmächtigt, zum Schutz des Betriebsgeheimnisses zu lügen. Und das macht er ohne rot zu werden.
Fragen Sie den Händler auf dem Markt woher er das Gemüse hat - oft stammt es gar nicht vom Gärtner sondern vom Großmarkt und ist somit schon etwas weniger gefährlich.
Oder bauen Sie es selbst ind er Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten an.
Giftpflanzen
Pflanzen die Gifte enthalten sind nicht immer eine Gefahr für den Menschen. Selbst für Kinder sind viele Giftpflanzen wenig gefährlich, da die giftigsten Bestandteile oft in der Wurzel enthalten sind und die giftigen grünen Teile oft nicht schmecken. Außerdem essen Kinder oft nur die Beeren und selten das Blattwerk. Dafür sind andere, oft für harmlos gehalten Pflanzen, eine weit größere Gefahr für Mensch und Tier.
Um jedoch zu wissen welche Pflanzen giftig und gefährlich sind, ist ein ausreichendes Wissen nötig. Doch zu den einzelnen speziellen Giftpflanzen gibt es oft nur wenig ausführliche Literatur. Gute Informationsquellen sind das Lexikon der Giftpflanzen (eine sehr gute pdf) und www.giftpflanzen.com (Genaueres bei dem Unterpunkt "Pflanzenlisten"). Auch das Gesundheitsministerium von Nordrheinwestfahlen gibt eine gute Broschüre zu Giftpflanzen heraus, diese hat zwar weniger giftige Pflanzen im Inhalt als die anderen Quellen, aber man kann dort auch
Welternährung
Noch ein neuerer Artikel zur Welternährung von 2014 zeigt, die Zahl der Übergewichtigen weltweit erhöht sich auf 2,1 Mrd. Menschen. Wer jetzt noch denkt mehr Lebensmittel anzubauen, würde das Welthungerproblem lösen, hat nicht aufgepasst. Deshalb ist auch die ganze "Gentechnik gegen Hunger"-Diskussion sinnlos. Da es nicht an der Menge der produzierten Lebensmittel liegt, sondern an der Verteilung.
Bilanzveröffentlichungen
Wer sehen möchte wie seine Auftragsgeber oder Kunden (sofern sie als GmbH, AG oder EG organisiert sind) finanziell dastehen, der schaut im Bundesanzeiger nach. Am besten online, denn die Suchfunktion ist gut.
Neben den Bilanzen mit Eigen- und Fremdkapital, Gewinn oder Verlust und anderen Posten ist vor allem interessant, dass die Vorstandsmitglieder und Tochterunternehmen, sowie die Höhe der Beteiligungen an diesen aufgeschlüsselt sind.
Ein gutes Beispiel ist "BASF SE" (das BASF Hauptunternehmen) einfach eingeben, dann eine Bilanz (z.B. 2010) auswählen und schon ist unter anderem zu sehen, wie hoch das Fremdkapital ist und welche Tochterfirmen es gibt.
Interessantes Bodenwissen
Wer Wissen zu Boden und Humus sucht, kann sich in der "HuMuss" einer Zeitung der Humus- und Erdenwirtschaft fachlich informieren. Der größte Vorteil ist, dass das Archiv der gesamten Ausgaben frei verfügbar ist.
Ein weiterer kompetenter Anlaufpunkt ist das Humusnetzwerk. Die dort befindlichen Artikel sind zwar zum Teil etwas älter, aber immer noch sehr relevant. Das pdf-Format der Dateien macht diese voll zitierfähig.
Besonders ist auf die Dauerfeldversuche zu verweisen. Denn solche Versuche prüfen einzelne Bearbeitungs- und Düngefaktoren über Jahrzehnte hinweg. Ein Dauerfeldversuch muss mindestens 30 Jahre laufen. Ergebnisse daraus verändern manchmal die landwirtschaftlichen Lehren grundlegend. Beispiele hierfür sind der Humusverbrauch von Brachen (der zweithöchste nach Hackfrüchten), die positive Kombination von organischer und mineralischer Düngung (bringt mehr als nur das eine oder nur das andere) und die konservierende Bodenbearbeitung, die die 5000jährige Kultur des Pflügen, Wenden und Durchmischen des Bodens in der Landwirtschaft als Fehler herausgestellt hat.
Literatur Ökologische Landwirtschaft
Unter Organic Eprints sind viele wissenschaftliche Veröffentlichungen von Versuchen im Ökologischen Landbau zu finden. Die Veröffentlichungen reichen von Pflanzenversuchen und Pflanzenschutzmitteln, über Bodenkundliches bis zur Tierfütterung.
Bei der erweiterten Suche kann der Status wissenschaftlicher Begutachtung, also ob er fachlich begutachtet wurde, und der Veröffentlichungsstatus als Filter eingestellt werden, so dass auch Literatur für eigene Veröffentlichungen gefunden werden kann.
Die Grüne Revolution
Das Agrarprogramm mit dem Namen "Die Grüne Revolution" war dazu gedacht die Welt vom Hunger zu befreien. Dies hat theoretisch auch funktioniert. Wir haben genug Nahrung für mindestens 18 Milliarden (18*10^9) Menschen. Also mehr als doppelt soviel wie jeder benötigt, um satt zu werden.
Aber die Verteilung klappt nicht, so haben wir 925 Millionen Hungernde und 1,5 Milliarden Übergewichtige.
Den Hungernden fehlt die Beteiligung an Ressourcen, somit der Zugang zu Nahrung.
Der technische Ansatz der Grünen Revolution hat somit funktioniert, nur nicht die soziale oder "marktwirtschaftliche" Verteilung, denn der Markt entscheidet nicht gerecht oder sinnvoll.
Der folgende Link führt zu einem Thesenpapier zur "Grünen Revolution".
Liste zugelassener Pflanzenschutzmittel
Das Verzeichnis zugelassener Pflanzenschutzmittel ist eine sehr wichtige Seite für einzelne Mittel, da eine Suchmaschine diese aus der Liste heraus sucht. Dort kann dann der Wirkstoff, der Handelsname, die Kultur, der Anwendungsbereich (z.B. Haus- und Kleingarten), das Einsatzgebiet (z.B. Obstbau), der Wirkungsbereich und der zu bekämpfende Schadorganismus herausgefiltert werden.
Für eine Information über die im altuellen Jahr zugelassenen Pflanzenschutzmittel kann das Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (BLV) aufgesucht werden. Dort kann man Listen für die entsprechenden Anwendungsgebiete auswählen und nach Mitteln und Wirkstoffen für den Pflanzenschutz suchen.
Produktionsplanungsdaten
Um die Landwirtschaftliche Produktion und ihre monetären Erträge bewerten zu können sind verschiedene Kennzahlen nötig. Diese werden von verschiedenen Quellen wie den Landesämtern oder KTBL zur Verfügung gestellt.
Beispielsweise stellt die Landesanstalt füt Landwirtschaft in Sachsen die Produktionsplanungsdaten für Sachsen zur Verfügung. Wählt man nun Obstbau und Kernobst, so sieht man, dass in Sachsen nur Tafelware für Süß- und Sauerkirschen produziert wird und keine Pflaumen oder Industrieware zum Einwecken.
Bei Sauerkirsche Tafelware Vollertragsjahr ist eine Übersicht zu sehen, wenn man unten auf "Verfahren detailliert anzeigen" klickt, erhält man eine vollständige Auskunft und sieht das 1 Hektar Sauerkirschen 800 Bäume hat und nur 1232 € pro Jahr übrig bleiben oder anders ausgedrückt maximal 10,80 € Brutto pro Stunde für die festangestellten Arbeitskräfte. Das heißt eine gute Bezahlung wie 10 € die Stunde ist auch hier nicht möglich, da der Betriebsleiter auch noch Steuern zahlen und selbst noch leben muss.
Die einzigen Möglichkeiten wären riesige Flächen und Automatisierung, obwohl beides schwierig wird, da die Flächen irgendwo her kommen müssen - also von anderen Produktionsrichtungen - und bei Tafelware keine Schäden durch die Maschinenernte erlaubt sind.
Kurzum wer viel Geld verdienen will sollte die Landwirtschaft meiden, wer sichere Arbeit möchte (denn Essen wird immer benötigt), Mitdenken, Verantwortung und abwechslungsreiche Tätigkeiten, sowie Umgang mit Lebewesen (Pflanzen, Pilze oder Tiere) oder Technik, der ist an der richtigen Stelle.
Birnengitterrost
Für die Bekämpfung von Birnengitterrost sind mehrere Mittel und Wirkstoffe zugelassen. Im Haus- und Kleingarten lässt er sich unter anderem mit dem Mittel Duaxo Universal Pilz-frei bekämpfen. Dieses systemische Mittel dringt in den Birnbaum über die Blätter ein und zirkuliert etwa einen Monat in der Pflanze. Während dieser Zeit dürfen keine Früchte verzehrt werden. Der beste Zeitpunkt zum Spritzen ist vor dem oder zum Befallsbeginn.
wissenschaftliches Arbeiten
Bei korrektem wissenschaftliches Arbeiten wird eine Beobachtung oder ein Experiment so durch geführt, dass es für einen anderen nachvollziehbar und wiederholbar ist. Aus dem Experiment wird eine These formuliert, die bewiesen werden muss. Ein solcher Beweis ist ein Experiment mit möglichst vielen Wiederholungen. Diese sind nötig, um eine Streuung der Ergebnisse aufzuzeigen, damit die Beobachtung nicht nur reiner Zufall war.
Beweise gelten nur dann, wenn ein anderer diese mit gleichen Mitteln und gleichem Hergang wiederholen kann. Es muss auch jemand mit einer anderen Geisteshaltung oder einem anderen Weltbild diese Überprüfung durchführen können, wenn er sich an die Materialien und Methoden hält. Die Wiederholung ist wichtig, sollte es nicht gelingen ist die Theorie falsch und muss verworfen werden. Theorien, welche deren Urheber als bewiesen ansieht, obwohl außer ihm niemand bei gleichem Experiment zu gleichem Ergebnis kam, sind wissenschaftlich nicht haltbar. Sie sind aber häufig Quellen von Glaube, Esotherik, Religion und Verschwörungstheorien.
Eine Theorie oder ein Gesetz, das widerlegt wird, muss entweder verworfen werden, oder aber die Parameter der Grenzen müssen anders formuliert werden. Manche Gesetze gelten nur für bestimmte Experimente, bei Normaldruck und Normaltemperatur oder nur bei Schwerkraft und so weiter, also ist die Formulierung der Grenzen wichtig. Häufig wird aus empirischen Experimenten mit statistischen Mitteln auf die Gesamtheit der Versuche geschlossen, allerdings liegt die Irrtumwahrscheinlichkeit meist bei 5 %, das heißt, dass einige fehlschlagen können, das also die Theorie nur im "Großen und Ganzen" gilt, aber keine absolute in jedem Fall gültige Gesetzmäßigkeit ist.
Und selbst bei wissenschaftlichen Gesetzen gilt immer, das sie nur vorläufig richtig sind, es gibt keine endgültige Wahrheit, vielleicht wird das Gesetz in 10.000 Jahren als fehlerhaft erkannt und die Fehler bewiesen.
Außerdem gibt es keine echte Objektivität. Jeder bewertet die Welt anders, jeder sieht die Welt anders, jeder betrachtet sie durch seine Augen und seine Erfahrungen. Man kann sich der Objektivität nähern, wenn viele Experimente von vielen verschiedenen Menschen (mit verschiednen Ideologien, Zielen, Absichten, Lebensläufen) zu einem Thema durchgeführt werden und zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen. Als schwieriges Beispiel zählen Studien zur Auswirkung von genetisch verändertem Futter auf Tiere, denn die Studien die es als kritisch einstufen, werden von Gegnern der Gentechnik durchgeführt oder finanziert; und die die es als unbedenklich einstufen von Befürwortern. Also kann noch nicht von einem glaubhaften, geschweige denn objektiven Ergebnis ausgegangen werden. Häufig ist dies jedoch keine Absicht. Daten werden erhoben und zum Ende interpretiert, die Interpretation kann ganz unbeabsichtigt und unbewusst eingefärbt sein, durch Meinungen von Bekannten, Unterhaltungen im Freundeskreis oder den unbewussten Wunsch den Auftraggeber zufrieden zu stellen. Allgemein sind sowieso viele Entscheidungen vom Bauchgefühl beeinflusst.
Die besten Studien sind Doppelblind-Studien, das heißt es wird mit Placebos wie bei Blindstudien gearbeitet, damit die Patienten (Menschen, Tiere, Pflanzen, ...) nicht wissen was sie bekommen und die Behandlungen werden verschlüsselt, so dass sowohl der durchführende als auch der bewertende Wissenschaftler nicht weiß welche Behandlung zu welchem Ergebnis gehört und die Zugehörigkeit erst NACH Interpretation der Ergebnisse hergestellt wird. Zusätzlich sollten alle erhobenen Daten im Ergebnisteil und im Anhang verfügbar sein, damit andere die die Ergebnisse dieser Studie ebenso nachvollziehen und mögliche Unstimmigkeiten in der Interpretation der Ergebnisse finden können.
Zusammenfassung: Wissenschaft bedeutet:
nachvollziehbares Beweisen und Widerlegen von Theorien, Aufstellen von Grenzen dieser Theorien
endgültige Wahrheiten werden nicht gefunden, da immer eine Widerlegung möglich sein kann
Objektivität wird angestrebt, aber nie endgültig erreicht
Wie ein Apfelbaum denkt
Um einen Apfelbaum zu beschreiben, betrachte ich ihn hier als denkendes Individuum.
Der Baum kann sich nicht um seine Nachkommen kümmern, also bildet er, wie viele andere Lebewesen, so viel wie möglich auf einmal aus. Meist verwendet er mehr Kraft als er in einem Jahr aufbringen kann. Also muss er ein Jahr zum Kraft sammeln und ein Jahr zum tragen verwenden. Diese Schwankung mit einem Jahr mit viel Ertrag und einem mit wenig Ertrag wird als Alternanz bezeichnet.
Die Äpfel werden im Juni, spätestens Juli angelegt, dort wird entschieden ob sich im folgenden Jahr aus Knospen Blüten oder Blätter bilden. Diese Entscheidung hängt vom Behang des entsprechenden Jahres ab. Wenn viele Äpfel am Baum hängen, hat er sich sehr verausgabt und weiß, dass er im nächsten Jahr wenig Äpfel und viele Blätter braucht um das auszugleichen und legt es entsprechend fest.
Wenn im Oktober, November oder später geschnitten wird, werden diese schon angelegten Blüten entfernt. Allerdings kann durch einen Herbstschnitt der Baum angeregt werden, denn die Verletzung muss geschlossen und Eindringlinge müssen bekämpft werden. Kommt ein früher Frost dazu kann die Rinde durch Frostsprengung aufreißen. Frühestens sollte geschnitten werden, wenn der Baum sich schon winterfest gemacht hat und alle Blätter abgeworfen wurden.
Der Apfelbaum ist wie andere Pflanzen auch im Winter aktiv und benötigt weiterhin Wasser. Unter der oberen Rinde ist eine Schicht die Photosynthese betreibt. Diese kann durch ein Aufschneiden eines Astes als grüner Ring um das innere Holz beobachtet werden. Sollte es lange keine Niederschläge geben, ist es ratsam den Baum zu Gießen um ein „Auswintern“ (Baum stirbt im Winter durch Wassermangel) zu verhindern.
Bei einem Baumschnitt in der blattlosen Zeit, also im nur gering aktiven Zustand, muss im folgenden Frühjahr mit der Überraschung des Baumes gerechnet werden, denn Knospen, die er verwenden wollte fehlen plötzlich. Also bildet er schnell neue Triebe, um den Verlust zu kompensieren - Kraft dafür hat er ja genug, denn es war ja welche für den Frühjahrsaustrieb eingeplant. Einige dieser Triebe können als Schosser mehrere Meter Länge in einem Jahr erreichen, denn der Baum steckt die Vorräte die für Blätter, Blüten und Früchte gedacht waren nun in das Triebwachstum.
Je mehr der Baum mit anderen Dingen beschäftigt ist, wenn geschnitten wird, desto geringer ist dieses Wachstum. Bei Steinobst hat sich der Schnitt zur Blüte bewährt, der auch beim Kernobst immer mehr angewandt wird. Dabei wird gewartet bis der Baum die Reservestoffe nach oben in die Knospen bringt und wenn diese beim Öffnen sind, werden sie mit Ästen und Kospen entfernt. Der Baum kann keine neuen Äste aus der Reserve bilden sondern muss die Kraft dafür durch aktuelle Photosynthese ausgleichen. So wird der Neuaustrieb stark gebremst. Allerdings ist das Zeitfenster sehr eng. Der Schnitt in der Blüte ist bei Kernobst nicht zu empfehlen, da es dann dazu neigt einen guten Teil der sich entwickelnden Früchte später abzuwerfen. Gut ist ein Sommerschnitt von Juni bis Anfang Juli (sortenbahängig), denn da ist der Baum mit Fruchtbildung beschäftigt und kann eine durch Schnitt herbeigeführte Veränderung bemerken und für das nächste Jahr durch entsprechende Knospenbildung einplanen. Schnitt im Juli bis September ist auch möglich, da der Baum auch da mit Fruchtwachstum beschäftigt ist und die durch den Schnitt frei werdenden Reservestoffe in die Früchte steckt oder fürs nächste Jahr einlagert. Wenn genug reifende Äpfel im Frühsommer abgeschnitten werden, wird die Alternanz gebrochen, denn dann hat der Baum mehr Kraft für weniger Äpfel und legt mehr Äpfel für das nächste Jahr an, da er im kommenden Jahr keine Reserven aufbauen muss. Mit einem guten Schnitt kann die Alternanz gebrochen und jedes Jahr ein ähnlicher Ertrag erzielt werden. Alternativ können überzählige Äpfel auch von Hand entfernt werden. Beim Brechen der Alternanz sollte wenigstens die Hälfe des Fruchtbehangs während oder kurz nach dem Junifall entfernt werden, sonst sind solche Maßnahmen wenig wirksam und vergrößern nur die Früchte.
Die Blüten- und Fruchtabwürfe des Baumes im Frühjahr und Sommer finden aus dem Sicherheitsbedürfnis des Baumes statt. Er muss vom Sommer des einen Jahres auf den Sommer des nächsten planen, aber das Wetter lässt sich schwer vorhersagen, auch sind Beschädigungen wie der Baumschnitt, Fraß durch Tiere und Krankheiten nicht fest kalkulierbar. Also werden mehr Blüten angelegt als benötigt werden, um ein Sicherheitspolster zu schaffen, etwa 5 % der Blüten werden als Früchte geerntet. Bei der Blüte wird ein erster Teil abgeworfen, um die aufwendige Befruchtung zu reduzieren. Danach kommt es zu gelegentlichen Abwürfen bis in den Juni, dort fallen die meisten Früchte („Junifall“), da sich von dem Wetter auf den Rest des Sommers schließen lässt, der Baum prüft für wie viele gesunde Früchte die Sonneneinstrahlung reichen kann und entfernt den Rest. Es kann auch noch später zu Abwürfen kommen um Schädlinge loszuwerden oder bei geringerer Photosyntheseleistung durch trübes Wetter noch mehr Kraft für die übrigen Früchte zu haben oder als Auswirkung des Schnittes in der Blüte. Der dafür verwendete Hauptzeitpunkt liegt im August, dort wird entsprechend vom „Augustfall“ gesprochen, er ist aber weniger deutlich ausgeprägt als der Junifall.
Verstärken kann man den Effekt indem man im Juni bis zur Ernte weitere Früchte entfernt, die eingeplante Kraft für diese geht dann in die verbleibenden Früchte, die entsprechend größer werden. Idealerweise sollten kleine, missgebildete, beschädigte oder kranke Früchte entfernt werden.
Dass die Schosser oben auf den Ästen am stärksten wachsen folgt einer einfachen Logik. Das Licht kommt von oben, also strebt der Baum in diese Richtung. Er wächst am höchsten Punkt am stärksten. Werden zu viele Teile der Krone entfernt, treiben verstärkt alle oberen Knospen aus und es bilden sich die deutlichen Wasserschosser (lange senkrechte Äste die oben auf vielen Ästen wachsen, Wasserschosser wegen des hohen Wassergehalts im Vergleich zu normalen Ästen und weil sie bei hohem Wasserangebot verstärkt auftreten). Werden nun alle diese Wasserschosser entfernt, werden sie im nächsten Jahr neu gebildet. Dann steckt der Apfelbaum mehr Kraft in die Wasserschosser als in Äpfel. Sollte der Baum stark eingekürzt werden muss es über mehrere Schritte in mehreren Jahren erfolgen, bei denen Schnittzeitpunkte anfangs vor oder nach der Blüte und später im Früh-Sommer zu bevorzugen sind. Anfangs sollte ein Teil der Krone als höchster Punkt bleiben, um ein übertriebenes Schießen der übrigen Triebe zu verhindern. Wenn die Krone schon weg ist, können auch einige Wasserschosser für das nächste Jahr als höchster Punkt stehen bleiben, um ein weiteres Schießen zu verringern, alle anderen Schosser müssen jedoch, bis auf die Äste aus denen sie kamen, abgeschnitten oder ausgebrochen werden.
Sollte es keinen höchsten Punkt geben, da alle Triebe auf gleicher Höhe enden, so wachsen diese alle sehr stark, da anscheinend etwas die Krone entfernt hat und eine solche nicht nur ersetzt werden muss, sondern dies auch schnell geschehen soll, da in der Natur ein solcher Schaden selten vorkommt und lebensbedrohend wäre. Dass ein Mensch alle Spitzen einkürzt, weil er das für richtig hält, verseht der Baum nicht und reagiert statt dessen wie bei einem starken Schaden mit starkem Neuaustrieb.
Der Logik mit dem Licht folgt auch die Blütenbildung. Um die Blüten und Früchte ausreichend mit Energie zu versorgen, werden die Blätter nahe der Blüte als Lieferanten bevorzugt. Dies vermeidet lange Transportwege in den Ästen. Also werden Blüten vorzugsweise an Stellen, die viel Licht erhalten angelegt. Diese befinden sich meist im oberen Bereich. Wer gerne Früchte in angenehmer Pflückhöhe haben möchte, sollte höher gelegene Äste, die die unteren Äste beschatten, entfernen und für eine gute Belichtung der gewünschten Äste sorgen.
Eine lichte Krone hat zwei Vorteile: Einmal fällt viel Licht auch in den unteren Teil der Krone, was dort zu besserem Fruchtansatz führt. Und da der Wind besser durch die Krone wehen kann, trocknen die Blätter schneller ab und der Befall mit Pilzkrankheiten ist geringer.
Urteil zu Inverkehrbringen von alten Sorten
Ein französicher Kläger hat vor dem Europäischen Gerichtshof einen ersten Teilerfolg zum Handel mit alten Sorten erzielt.
Durch eine Agrarlobby (welche ist mir unklar) ist der Handel mit Sorten, die nicht in ein bestimmtes Register eingetragen sind, verboten - zum Beispiel weil sie zu alt sind, keiner sie hat offiziell eintragen lassen oder weil der Eintragungstermin verpasst wurde.
Hoffentlich wird diese Reglung bald ganz aufgegeben, denn dadurch werden die Ressourcen für neue Sorten und freie Züchtung stark eingeschränkt. Denn einige Sorten von vorgestern helfen vielleicht die Pflanzenkrankheiten von morgen zu bekämpfen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern.
Sächsische Gartenakademie
Die Sächsische Gartenakademie stellt Wissen für Freizeit- und Hobbyanbau zu den Themen Obst, Gemüse, Zierpflanzen, Stauden, Bäume und Sträucher, Gartengestaltung und Pflanzengesundheit zur Verfügung.
Es können auch Fragen schriftlich, per Email oder per Telefon beantwortet werden.
Sie ist Teil eines deutschlandweiten Verbundes von Gartenakademien, welche den Freizeitgärtner mit nützlichem Wissen unterstützen sollen, um den Gartenbau insgesamt zu unterstützen.
Uran aus Düngemitteln
Vor allem aus Phosphordüngern gelangt Uran in den Boden. Langfristig kann also die Landwirtschaft, die nicht auf Phosphordüngung verzichten kann, den Urangehalt der Böden erhöhen. Auch kann durch Auswaschung Uran ins Grundwasser gelangen. Uran hat neben seiner Wirkung als Strahlungsquelle auch schädigende Wirkungen als Schwermetall.
Für die Bundesregierung ist dies jedoch kein Problem, wie eine Anfrage der Grünen 2009 zeigte und sie sieht keinen Handlungsbedarf. Besonders schön ist die Tabelle auf Seite 5, dort sieht man dass die WHO und das Bundesamt für Risikobewertung einen weit kleineren Grenzwert als das Umweltbundesamt (UBA) vorschlagen (nur ein Viertel dessen), die Regierung sich aber nur am Vorschlag des UBA orientiert und deshalb keinen Handlungsbedarf sieht.
Theoretisch könnten die Düngemittel chemisch von Uran gereinigt werden. Aber das ist momentan zu teuer. Auch eine Verwendung von uranarmen Phosphatdüngern magmatischen Ursprungs, ist wegen der Kosten und benötigten Menge keine Alternative.
Zusätzlich gibt es ein weiters Problem: Der Ökolandbau darf, wegen einer internen Verpflichtung gegen jegliche Chemie, seine Dünger nicht chemisch aufbereiten oder reinigen.
Welternährung
Bei der Frage nach der Welternährung höre ich immer, dass wir mehr produzieren müssen, dass wir nur mit Gentechnik und verstärkter Industriallisierung die Landwirtschaft darauf trimmen können alle - auch in Zukunft - zu versorgen.
Leider hat die Sache einen Haken: Momentan reicht das Essen für 18 Milliarden, wenn man die weltweite Hauptnahrungsmittelproduktion laut FAOSTAT von beispielsweise 2009 hernimmt, und pro Mensch und Tag den Verbrauch im Schnitt mit 2500 kcal ansetzt (denn nicht alle essen soviel wie ein Mitteleuropäer), erhält man folgende Werte:
Nahrungsmittel |
Metrische Tonnen |
Brennwert in kcal/t |
Brennwert in kcal/Gesamtmenge |
Brennwert pro Tag in kcal |
reicht für ... Milliarden Menschen |
Rohrzucker |
1.668.561.563 |
4100000 |
6.841.102.408.300.000 |
18742746324109 |
7,50 |
Mais |
819.702.399 |
3410000 |
2.795.185.180.590.000 |
7658041590657 |
3,06 |
Weizen |
686.956.562 |
3140000 |
2.157.043.604.680.000 |
5909708505972 |
2,36 |
Reis |
684.779.898 |
3550000 |
2.430.968.637.900.000 |
6660188049041 |
2,66 |
Kartoffeln |
331.902.818 |
700000 |
232.331.972.600.000 |
636525952328 |
0,25 |
Maniok / Cassava |
234.550.280 |
1370000 |
321.333.883.600.000 |
880366804383 |
0,35 |
Zuckerrübe |
228.220.986 |
615000 |
140.355.906.390.000 |
384536729835 |
0,15 |
Sojabohnen |
222.989.179 |
4730000 |
1.054.738.816.670.000 |
2889695388136 |
1,16 |
Gerste |
151.823.830 |
3020000 |
458.507.966.600.000 |
1256186209863 |
0,50 |
Süßkartoffeln |
102.692.917 |
1070000 |
109.881.421.190.000 |
301044989561 |
0,12 |
Gesamt |
18,13 |
Und das ist der Wert für jetzt. Natürlich müssen wir etwas für die Fleischproduktion, energetische Verwertung und Nachwachsende Rohstoffe einplanen, aber allein die Zuckerproduktion reicht aus, um alle mit Energie zu versorgen.
Gut zeigt das ein Bericht vom DRK, demnach hat das internationale rote Kreuz momentan weltweit 0,925 Milliarden Hungernde und 1,5 Milliarden Übergewichtige festgestellt. Also hungern etwa 15 % der Weltbevölkerung während 20 % übergewichtig sind.
Also reicht die weltweite Nahrungsmittelproduktion jetzt für 3mal mehr Menschen als wir haben, selbst wenn wir ein Drittel wegwerfen und noch etwas für Fleisch, Energie und nachwachsende Rohstoffe verbrauchen bleibt es für die nächsten Jahrzehnte immernoch genug.
Wenn wir es richtig verteilen würden, aber wir verteilen nicht - wir verkaufen - und wenn die Armen kein Geld haben, dann bekommen sie halt keine Nahrung.
RoundUp, Umgang damit und wie man es bekämpfen könnte
Glyphosat ist ein Stoff, der weltweit in verschiedenen Herbiziden (Unkrautvernichtungsmitteln) angewandt wird. Besonders bekannt ist er aus dem Mittel Roundup und den "Roundup Ready"-Pflanzen von Monsanto, die per genetischer Veränderung im Labor dagegen immunisiert wurden.
Mittlerweile ist Glyphosat in Verruf geraten, da es wahrscheinlich langfristig schädlich für den Menschen ist. Leider ist es schwer an vernünftige Studien zu gelangen, da Roundup-Gegner und -Verfechter ihre Studien zum Thema aufhübschen, entgegen wissenschaftlichen Vorgaben handeln oder Studien vor Veröffentlichung abgebrochen werden. Häufig beteiligen sich BASF oder Monsanto, die Glyphosat herstellen, mit Geld an Studien zum Thema und würgen sie bei unpassenden Ergebnissen ab. Auch sind selten echte Langzeitstudien zu finden. Monsanto beispielsweise hält eine 3- oder 4-Monats-Studie für eine Langzeitstudie und verwendet die Ergebnisse aus solchen kurzen Studien als Beweis das zum Beispiel Fütterung von Tieren mit Roundup-verseuchten Pflanzen im Langzeittest keine Schäden verursachte.
Versuche der Gegner scheitern oft am Geldmangel oder inhaltlichen Schwächen wie ein Rattenversuch über 600 Tage zeigte, wo die Ratten zwar vom Glyphosat Krebs bekamen, aber die Anzahl der Versuchstiere pro Versuchsgruppe nicht für eine anerkannte statistische Auswertung und Fehlerbetrachtung ausreichte. Aber sie zeigt ein Gefahrenpotential des Mittels. Andere Versuche zeigen Auswirkungen des Glyphosates auf menschliche Zellen in der Zellkultur, wobei die schädliche Wirkung anderer Inhaltsstoffe zumindest unterstützt wird.
Bio-Verbände sind bei dem Thema ganz außen vor, da sie keine Herbizide verwenden dürfen, somit dürfen sie auch keine Versuche zu dem Thema durchführen, auch wenn das die eigene Position enorm stärken würde.
Die Reaktionen laufen - gezieltem Lobbyismus sei Dank - von Dementi in unseren europäischen Kreisen bis zu gegenteiligen Reaktionen in den USA, wo gerade geplant wird, die Grenzwerte zu erhöhen, da einfach zu viel Glyphosat verwendet wird und die alten Grenzwerte, das nicht erlauben.
Was bei diesen Betrachtungen ganz außer Acht gelassen wird, ist das die Monokultur von "Roundup Ready"-Pflanzen glyphosat-resistente Wildkräuter erzeugt. Durch einen gezielten Wechsel von Herbiziden kann eine solche Resistenzbildung vermindert werden, allerdings werden bei herbizidresistenten Kulturpflanzen zu häufig Herbizide eingesetzt, dadurch können bei Wildkräutern langfristig Resistenzen gegen mehrere Herbizide auftreten. Solche Wildkräuter werden oft als "Super-Unkräuter" bezeichnet. Dies kann zu einem enormen Ertragseinbruch in der konventionellen Landwirtschaft führen, da die größte Gefahr für die Kulturpflanzen und ihren Ertrag von Konkurrenzpflanzen ausgeht.
Ein Beispiel für ein "Super-Unkraut" ist Amaranthus rudis in Missouri. Solche Pflanzen bieten jedoch Potentiale, den übermäßigen Herbizideinsatz einzuschränken und neue Unkrautbekämpfungsmethoden zu entwickeln, da sie nur physikalisch bekämpft werden können.
Bis jetzt werden "Super-Unkräuter" - die größte Gefahr für herbizidresistente "gentech-Pflanzen" - jedoch noch nicht durch Gentech-Gegner verbreitet.
invasive Neophyten
Invasive Neophyten sind ein umstrittenens Problem im Gartenbau, da die Umweltwirkung meist unbekannt ist. Außerdem sind viele als invasiv eingestufte Neophyten Nutzpflanzen oder schon so etabliert, dass eine vollständige Entfernung dieser aus unserem Ökosystem sehr unwahrscheinlich ist.
Die folgende Liste soll einige Beispiele zeigen, die mit Vorsicht anzubauen sind oder auf die nach Möglichkeit verzichtet werden sollte.
Allgemein ist zu sagen, dass die meisten invasiven Neophyten nur für Biotope und sehr spezialisierte Arten gefährlich sind.
Geldaufwand für glückliche Schweine
In der Agrarzeitung vom 11.01.2013 war auf Seite 7 der Artikel "Weiteres Tierwohllabel am Start". Darin dreht sich alles um ein Label (Vion Food) bei Schweinefleisch, welches vom Deutschen Tierschutzbund unterstützt wird.
Der Inhalt des Labels liest sich wie ein Traum für Tierschützer:
Ein Drittel mehr Platz, konsequente Trennung zwischen Liege-, Aktivitäts- und Fressbereich, zusätzliches Beschäftigungsmaterial mit Stroh, keine vorbeugende Antibiotikabehandlung, Antibiotikabehandlung erst nach Diagnose durch Tierarzt, keine Humanreserve-Antibiotika (Cephalosporine der 3. und 4. Generation, Fluorchinolone), regionale Erzeugung und Verarbeitung (Aufzucht max. 200 km vom Schlachter entfernt), keine Kastration, kein Zähnekürzen.
Da stellt sich die Frage, was so etwas den Verbraucher wohl kostet. Die Antwort ist nicht gegeben, aber wieviel mehr Geld gegenüber dem heutigen Preis nötig ist, um den Landwirt zu einem solchen "Traumkatalog" zu überzeugen:
0,20 € / kg Schlachtgewicht - etwa 0,25 € / kg Schweinefleisch
Es ist eine Preissteigerung von 2,5 ct. / 100 g Schweinefleisch nötig, um den Schweinen ein weit glücklicheres Leben als bisher zu ermöglichen. Allerdings müsste diese geringfügige Preissteigerung zu 100 % bei den Landwirten ankommen.
Welternährung aus Erzeugersicht
Um meine Thesen zur Welternährung zu unterstreichen, zitiere ich hier einen Artikel aus der Agrarzeitung vom 11.01.2013, Seite 17, „Für die Energiewende unentbehrlich“ (Meßner, H., Deutsches Maiskomitee, Bonn).
Es sei „völlig unstrittig, dass das Hungerproblem in den Entwicklungsländern primär ein Armuts- oder ein Verteilungs- und kein Mengenproblem sind.“
Es geht noch weiter: „Wenn in den hochentwickelten OECD-Staaten eine Diskussion um die Konkurrenz zur Energieproduktion zu führen ist, dann ist es die Konkurrenz zwischen Tank und Trog“
Diese Einschätzung zeigt, dass die These von der unzureichenden Ernährungssituation der Welt allein durch Propaganda und Lobbyismus aufrechterhalten wird. Darüber, dass die Menge an Nahrungsmitteln für alle Menschen dieser Welt ausreicht, ist sich die Landwirtschaft einig. Wir brauchen also nicht mehr Erträge, sondern bessere Verteilung. Oder überhaupt eine Verteilung. Denn der Hauptgrund für den Hunger ist, dass sich die "Armen" keine Nahrungsmittel kaufen können, da ihnen das Geld fehlt.
Dezentrale Energienutzung in Sachsen
Seit neustem wird in Sachsen eine dezentrale Versorgung mit erneuerbarer Energie beworben und gefördert. Ein Bericht zu diesem Thema von 2012 zeigt sogar Kleinwasserkraftwerke. Eines davon nutzt die Fallhöhe von Regen- und Abwasser eines Krankenhauses in Rankweil zur Stromversorgung.
mögliche Ernährung pro m² Erdoberfläche
Zur Berechnung der möglichen Ernährung eines Menschen pro m² Erdoberfläche werden folgende Bedingungen angenommen:
Standort Dresden, mittlere Jahres-Einstrahlung zwischen 1991 und 2005 = 1076 kWh pro m²
(Bernhofer, C. (Hrsg.), 2009: Das Klima in der REGKLAM Modellregion Dresden);
Energiebedarf: erwachsener Mensch = 2500 kcal bzw. 2,9 kWh pro Tag und 912500 kcal bzw. 1061 kWh pro Jahr;
Wirkungsgrad Sonnenenergie zu Pflanzenmasse (Nettoprimärproduktion) rund 1 %;
für Wurzel wird 10 % der Gesamtpflanzenmasse angenommen und von Photosyntheseleistung abgezogen
= 0,9 % Netto-Photosyntheseleistung für überirdische Pflanzenteile;
Beeinflussungen durch Boden, Düngung, Pflanzendichte, Krankheiten und Schädlinge, Witterung, Länge der Vegetationsperiode werden vernachlässigt;
Beispielpflanze Sonnenblume:
Korn-Stroh-Verhältnis 1:4,1, Samenschalen 30 % der Kornmasse, essbarer Anteil an Gesamternte 13,76 %;
Nahrungs-Energie pro m² = 1076 kWh / a * 0,9% * 13,76 % = 1,33 kWh / m² / a = 1142 kcal / m² / a
Das bedeutet, 1 m² Erdoberfläche in Dresden kann energetisch pro Jahr genug Nahrung zur Verfügung stellen, um 1 Erwachsenen knapp einen halben Tag zu ernähren.
Oder anders ausgedrückt: Es werden wenigstens 800 m² Dresdner Erdoberfläche benötigt um 1 Menschen energetisch zu versorgen, wenn alle Umwelt-, Kultur- und Klimabedingungen ignoriert werden. Und wenn er sich rein pflanzlich ernährt.
Von der anderen Seite aufgezogen erhält man ein ähnliches Ergebnis:
Erntemenge Sonnenblumensamen, bei integriertem Anbau in Sachsen auf Heideboden (Dresden) = 2,5 t / ha / a = 0,25 kg / m² /a
Schalenanteil Sonnenblumensamen = 30 %
Masse Sonnenblumen geschält pro m² = 0,25 kg / m² * 70 % = 0,175 kg / m²
Energiegehalt Sonnenblumensamen geschält, laut Packung 5800 kcal / kg
Masse Sonnenblumensamen pro m² = 5800 kcal / kg * 0,175 kg / m² / a = 1015 kcal / m² / a
Dies zeigt, bei realen Bedingungen sind die Erträge niedriger, aber doch ähnlich den energetisch erwarteten Erträgen.
Das bedeutet, 900 m² dresdner Heide-Boden können einen Erwachsenen pro Jahr physiologisch ernähren, wenn er auf tierische Produkte verzichtet.
Wissenschaftliche Pflanzenbau-Versuche am Beispiel Terra Preta
Terra Preta ist ein bei Laien beliebtes Thema, eine angebliche von Menschen absichtlich erzeugte Wundererde, welche Holzkohle enthält, deren Abwandlungen hier zu horrenden Preisen verkauft werden. Die meisten gängigen Versionen bestehen aus einem gutem Kompost, dem Holzkohle zugesetzt wurde, um ihn längerfristig fruchtbar zu machen. Der wissenschaftliche Beweis dieser fruchtbarkeitssteigernden Wirkung steht indes noch aus.
Viele versuchen dies zu beweisen, allerdings mangelt es vielen Hobbyprojekten an wissenschaftlichen Standards, wie einheitlichen, vergleichbaren Versuchsgrößen oder einer Wiederholung der Versuchsreihen, um durch statistische Methoden Fehler (Fremdeinflüsse, Ausreißer, u.ä.) zu reduzieren.
Ein Beispiel für solch einen Laienversuch ist hier zu sehen. Das erste Bild von oben zeigt einen Versuch zum Vergleich von Terra Preta mit normaler Gartenerde. Es fehlt an ausreichend Wiederholungen und die Bezeichnung TP steht deutlich in einem Feld geschieben. Vergleicht man die beiden Kisten ohne den Text zu lesen, sind unterschiede kaum ausmachbar. Was den Autor im Text darüber nicht davon abhält die Terra-Preta-Pflanzen als "deutlich größer" und "anscheinend vitaler" zu bezeichnen.
Bei einem wissenschaftlichen Versuch müssten mehr Wiederholungen möglicht durcheinander (randomisiert) und nahe bei einander gemacht werden, um zu verhindern, dass beispielsweise ein Gießschatten oder die Windrichtung das Ergebnis beeinflussen. Größenunterschiede dürfen nicht wie hier optisch abgeschätzt werden, sondern müssen gewogen (Trockengewicht, Frischgewicht), gemessen (Pflanzenlänge, Blattfläche, ...) oder gezählt (Blattzahl, ...) werden. Vitalität lässt sich nicht direkt messen, geschweige denn sehen, aber der Hinweis "anscheinend vitaler" ist schon aussagekräftig, er besagt, das dies nicht nachweisbar ist. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollten solche Hinweise unterlassen werden, wenn es schon an eindeutigen Ergebnissen fehlt. So gut es geht sollten Hinweise wie das "TP" in der Kiste vermieden werden, denn jemand der Terra Preta für toll hält, wird dies automatisch, unbewusst besser bewerten. Ein Blindversuch bei dem der Untersuchende nicht weiß, welche Versuchsgruppe wie behandelt wurde, um den Fehler durch den Untersuchenden auszuschließen, ist bei Substratversuchen kaum möglich, da diese optisch gut zu unterscheiden sind.
Angeblich wissenschaftliche Versuche können aber genau so voller Fehler sein. Vor allem wenn der Produkthersteller an den Versuchen beteiligt wird, kann durch vorrauseilenden Gehorsam oder ein angestrebtes Ergebnis der Versuch sinnlos werden. Ein wissenschaftlicher Versuch hat eigentlich immer eine offene Versuchsfrage, also nicht "beweise das dieses Mittel wirkt" sondern "vergleiche diese Mittel mit anderen". Außerdem sollten die Vergleichsobjekte so gewählt werden, dass sie dem Ausgangsobjekt ähneln und am besten nur in einer Eigenschaft abweichen.
In einem Versuch im Wendland wurde auf einem Sandboden eine Terra Preta aus Kompost mit einem Mineraldünger verglichen. Das NDR drehte eine Reportage dazu. Der Versuch wurde lange Zeit angekündigt und sollte die Wirksamkeit von Terra Preta beweisen. Das tut er auf lächerliche Art und Weise. Wäre der Versuch ernst zu nehmen würde der "Terra-Preta-Kompost" mit einem gleichwertigen Kompost ohne Holzkohle verglichen. Jeder Pflanzenbauer sollte wissen, dass reiner Mineraldünger auf Sandboden schlechter abschneidet als ein Kompostdüngung - Holzkohle hin oder her. Da das Ergebnis also schon fest stand, ist der Versuch zwar erfolgreich für Werbezwecke von der Terra-Preta-Herstellerfirma Palterra, aber wissenschaftlich ist nicht bewiesen, dass teure Holzkohle-Komposte "Terra-Preta" besser sind als normale selbst hergestellte Komposte oder andere organische Dünger.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema (bei denen Prof. Dr. Glaser und die Uni Halle-Wittenberg mitgewirkt haben) zeigen hingegen, dass beim Biomasseaufwuchs im Gewächshaus auf Sandboden reiner Kompost bessere Ergebnisse liefert als Kompost mit "Biokohle" (Quelle: Schulz, H., Glaser, B., 2012: Effects of biochar compared to organic and inorganic fertilizers on soil quality and plant growth in a greenhouse experiment. J. Plant Nutr. Soil Sci. 2012, 175, 410–422, S. 413).
Leider hat der Kompost einen schrecklichen Nachteil mit bis zu 30 € pro 1 m³ ist er wesentlich schlechter für den Verkauf geeignet als "Terra Preta" bei der je nach Hersteller schon nach 5 - 20 Liter (0,005 bzw. 0,02 m³) Preise zwischen 10 und 70 € erzielt werden. 1 m³ Terra Preta ist somit selbst im ungünstigsten Fall (bei 10 € pro 5 Liter) schon allein 2000 € pro m³ Wert, während die gleiche Menge Kompost lächerliche 30 € bringt (auch wenn er mehr Ertrag bringt).
Was würden Sie verkaufen?
Und auch die Indios möglicherweise gar nicht absichtlich die Terra Preta hergestellt, sondern sie entwickelte sich wahrscheinlich wie bei uns als Gartenboden (Quelle: Glaser, B., Birk, J. J., 2011: State of the scientific knowledge on properties and genesis of Anthropogenic Dark Earths in Central Amazonia. www.sciencedirect.com).
Das beste Beispiel für solche Effekte sind Bauerngärten, deren Pflege über Jahrhunderte fruchtbare Böden mit hohem Humusgehalt hervorgebracht haben. Die Bodenkunde hat hierfür mittlerweile einen Fachbegriff: Hortisol - Böden mit einem unnatürlich hohen Anteil an organischer Substanz und einem extrem dicken, dunkelbraunen, humusreichen A-Horizont (40 - 60 cm).
Zurückdrehen von Lebensmittelsicherheit durch Lobbyarbeit
Nach den Problemen mit dem Dioxin in den Hühnereiern im Januar 2011 wurde das Lebens- und Futtermittelgesetzbuch verändert und ein neuer Absatz in § 44 eingefügt. Danach sollte das kontrollierende Labor bei Grenzwertüberschreitungen von untersuchten Lebensmittel die Behörden informieren, falls das Labor das Lebensmittel als nicht verkehrssicher einstuft, und zwar ohne es mit dem Produzenten abzustimmen.
Im Jahresbericht 2011 des deutschen Fruchthandel e.V. wird auf Seite 24 darauf verwiesen, dass die Labore durch intensive Lobbyarbeit aus dieser Pflicht genommen wurden.
Und dass die Entscheidung ob ein Lebensmittel verkehrssicher ist, wieder beim Produzent liegt.